JEDER (L)I(E)ST ANDERS- Individuelle Leseförderung an der Mittelschule Weidenberg

JEDER (L)I(E)ST ANDERS- Individuelle Leseförderung an der Mittelschule Weidenberg

Was du mir sagst, das vergesse ich.

Was du mir zeigst, daran erinnere ich mich.

Was du mich tun lässt, das verstehe ich.       Konfuzius

 

Die Inhalte im 2. Ausbildungsjahr beziehen sich auf die Mittelschule und bauen auf dem Wissen und den Erfahrungen des 1. Ausbildungsjahres, das sich auf die Grundschule bezieht, auf. Doch was bedeutet das konkret für die Leseförderung?

Dem obenstehenden Konzept von Konfuzius folgend befassten sich die Studierenden aus den Kursen AJ 2a und AJ 2b intensiv mit der individuellen Förderung von Lesefertigkeit und Lesefähigkeit in der Mittelschule. Die in den Fächern LuF (Lernbeobachtung und Förderplanung) bei Frau Göths und Deutsch bei Frau Depser erworbene Theorie konnte, dank der Kooperationsbereitschaft von Simone Leykauf, Saskia Lederer und Florian Glötzl, ganz konkret und praktisch mit Schülern und Schülerinnen der Klassen 5c und 7G der Mittelschule Weidenberg umgesetzt werden. 

Um Schüler individuell fördern zu können, ist es wichtig, eine Vorstellung des aktuellen Ist-Standes der Lesekompetenz jedes Einzelnen zu erhalten.

Deswegen erstellten die Studierenden im Vorfeld am Institut in Gruppenarbeit Texte zur Durchführung eines Lautleseprotokolls und zur Überprüfung des Textverständnisses, um die Lernausgangslegen der Schüler zu bestimmen. Dabei achteten sie vor allem auch darauf, dem Alter und der Erfahrungswelt der Schüler gerecht zu werden. 

Anschließend führten die Studierenden am 18. Oktober an der Mittelschule Weidenberg mit den ihnen zugelosten Schülern das Lautleseprotokoll durch. Dieses und die schriftlichen Aufgaben zum Textverständnis wurden danach von dem jeweils zuständigen Studierenden ausgewertet. Die Resultate der Analyse und die Leseinteressen der Schüler, die aufgrund des Wissens um die Bedeutung der Lesemotivation Berücksichtigung finden sollten, bildeten dann die Grundlage für die Erstellung des individuellen Förderplans und des individuellen Fördermaterials.

Ganz dem tatsächlichen Lehreralltag entsprechend mussten Ideen sowie geeignete Lesetexte gefunden und Konzepte entworfen werden; Methodenwechsel, Konzentrationsspannen, spielerische Leichtigkeit, Über- sowie Unterforderung, Lernreflexion, Lesestrategien, zeitliche Differenzierung und vieles mehr mussten bedacht werden – ein Vorgang, der Zeit benötigt, wenn er richtig vonstattengehen soll. Während des ganzen (Lern-)Prozesses wurden Änderungen sowie Ergänzungen vorgenommen oder Entwürfe wieder verworfen, doch am Ende gab es für jeden Schüler einen persönlichen Förderplan mit speziell angefertigtem Fördermaterial. Kein Fördermaterial glich dem anderen, alles war individuell auf die jeweiligen Schüler zugeschnitten – der Schüler im Mittelpunkt, die Basis für erfolgreiches Lernen.

Am 22. November trafen sich die Studierenden dann wieder mit „ihren“ Schülern an der Schule und mit großer Motivation auf beiden Seiten wurden die geplanten Unterrichtseinheiten durchgeführt. Die Frage einer Schülerin „Können wir das jede Woche machen?“ und die vielen weiteren positiven Rückmeldungen aller Beteiligten zeigen, dass es sich bei dem Projekt „Leseförderung an der Mittelschule“ um eine klassische Win-win-Situation gehandelt hat.

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